Fotoshootings, Reisen, neueste Fashiontrends hautnah erleben und die eigene Leidenschaft zum Beruf machen: Modeln ist und bleibt für viele ein Traumjob. Während manche gerne Vollzeit als Model arbeiten und richtig Karriere machen möchten, genügt es anderen, als Nebenjob nur ab und zu vor der Kamera zu stehen. Aber wie sieht es eigentlich mit der Bezahlung aus und reicht ein Model-Gehalt, um komfortabel leben zu können? Wie viel verdient man als Model eigentlich und wovon hängt das eigene Model-Gehalt ab? Dies und einiges mehr erklären wir Dir jetzt!
1. Als Model Geld verdienen: Unterschiedliche Kategorien, unterschiedliches Gehalt
Natürlich müssen wir beim Thema Model-Gehalt zwischen den verschiedenen Kategorien der Branche unterscheiden. Logischerweise verdient ein Top-Model mehr als ein Berufsmodel, ein Berufsmodel verdient mehr als ein absoluter Neuling in der Branche oder als ein Hobby Model, das als Nebenjob modelt, und nur wenige Aufträge pro Jahr bekommt.
Unterschiede in der Vergütung gibt es natürlich auch je nachdem, um welchen Job es sich handelt. Fotoshooting, Laufsteg, Werbung oder TV unterscheiden sich nicht nur im Format, sondern auch im Model-Gehalt. Es ist somit schwer, einen pauschalen Verdienst für einzelne Auftragsarten zu nennen, da Honorare sehr unterschiedlich ausfallen können und von vielen Faktoren abhängen, z.B. ob Du für Werbeaufnahmen, Fotos oder Filmaufnahmen gebucht wirst, wie lange die Aufnahmen dauern, wie lange der Werbespot laufen wird, und so weiter…
Das durchschnittliche Jahresgehaltsgehalt für Models liegt in Deutschland bei rund 42.100 Euro, also genug, um davon leben zu können.
2. Vermittlung durch eine Modelagentur vs. Freiberufliches Modeln:
Als Model gibt es zwei Möglichkeiten, um für Aufträge gebucht zu werden, die wiederum Einfluss auf Dein Gehalt haben.
- Durch eine Modelagentur: Wenn Du als Model bei einer Agentur unter Vertrag stehst, wenden sich interessierte Kunden mit ihren Anforderungen nicht direkt an Dich, sondern an Deine Modelagentur. Diese schlägt dem Kunden dann Kandidatinnen aus ihrer Kartei vor, die zum Auftrag passen und wenn der Kunde sich für Dich entscheidet, bekommst Du den Job. Als Gegenleistung für die Vermittlung musst Du aber einen Teil Deines Honorars (20 bis 30 Prozent) an die Agentur zahlen.
- Freiberuflich: Als Freelance-Model arbeitest Du unabhängig von Agenturen und hast somit volle Kontrolle über Deine Job-Suche. Andererseits kann es aber auch anstrengender sein, Arbeit zu finden, da Du Dich selbst auf die Suche nach Auftraggebern machen und zu zahlreichen Castings fahren musst. Dein Gehalt für absolvierte Aufträge musst Du allerdings mit niemandem teilen, da ein Honorar für die vermittelnde Modelagentur bei selbstständiger Arbeit wegfällt.
3. Höheres Model-Gehalt durch Selbstvermarktung
Die Zeiten, in denen Models ausschließlich mit Fotoshootings für Kataloge Geld verdienten, sind lange vorbei. Die erfolgreichsten Models der Welt haben alle ein Näschen für Selbstvermarktung und mischen in vielen Bereichen mit. Als Beispiel aus den „eigenen Reihen“ dient uns Heidi Klum, deren Vermögen mittlerweile auf 108 Millionen Euro geschätzt wird. Eine stolze Summe, die sie jedoch nicht nur durch ihre Karriere als Victoria’s Secret Model, sondern vor allem durch geschickte Selbstvermarktung erzielen konnte. Allein ihre Show „Germany’s Next Topmodel“ brachte Heidi Schätzungen zufolge über 20 Millionen Euro ein. Heidis Jahreseinkommen von 17 Millionen Euro setzt sich also nicht nur aus Modelaufträgen, sondern aus Fernsehverträgen, Werbeeinnahmen und ihren etlichen Firmen und ihren Mode-Designs zusammen. In erster Linie verdient Heidi ihr Geld also als Unternehmerin.
Aber auch für Anfänger im Model-Business ist Selbstvermarktung sehr wichtig! Social Media ist hierfür Dein wichtiges und effektivstes Werkzeug. So gut wie alle namenhaften Models sind auf Facebook und Instagram zu finden und viele haben ihre Karriere als Influencer begonnen oder sind durch ihre Modelkarriere auf Instagram und Co. in kürzester Zeit zu Influencern geworden. Für Dich als Model stellt Social Media eine ideale Platform dar, um neueste Bilder zu präsentieren, an Bekanntheit zu erlangen und somit eine hohe Anzahl an Followern zu generieren, was die Chance auf neue Aufträge - und natürlich auch auf ein höheres Gehalt -ungemein erhöht.
Mehr Infos dazu, wie auch Du Influencer auf Social Media werden kannst, findest Du hier: https://go-models.com/de/magazine/micro-influencer-kann-jeder-werden
4. Welche Bezahlmodelle gibt es beim Modeln?
- Prozentuale Beteiligung: Besonders bei Stock-Fotos (also Fotos, die Kunden online erwerben können) wird eine prozentuale Beteiligung vereinbart. Bei dieser Zahlungsvariante werden die Models an allen zukünftigen Verkaufserlösen der Fotos beteiligt. Die Beteiligung kann bei 10%, aber auch bei bis zu 50% liegen.
- Pauschale: Oftmals wird ein pauschales Honorar festgelegt, welches für einen halben Tag oder pro Shooting gezahlt wird.
- Stundenlohn: Auch im Model-Business gibt es den guten alten Stundenlohn, der vor der Arbeit festgelegt und nach Beendigung des Auftrags gezahlt wird.
- Buyouts: Als Model hast Du Rechte an Fotos und Videos, die von Dir gemacht werden. Das heißt, dass der Auftraggeber neben der Dienstleistung auch die Rechte an dem entstandenen Material erwerben muss, was als „Buyout“ bezeichnet wird. Diese Rechte werden immer nur für einen bestimmten Zeitraum verkauft, der ohne weitere Zahlung nicht überschritten werden darf. So kann ein Buyout zum Beispiel deutschlandweite TV-Werbung beinhalten und für einen Zeitraum von 2 Jahren gelten. Katalog-Werbung mit dem Material wäre dann aber verboten. Die genauen Bedingungen des Buyouts werden zwischen Auftraggeber und Model verhandelt und vereinbart.
- Alternative Bezahlung: Besonders zu Beginn der eigenen Karriere kann es durchaus sinnvoll sein, auch Aufträge anzunehmen, die kein Geld einbringen, bei denen Du aber als Gegenleistung eine gute Online-Bewertung, kostenlose Outfits oder professionelle Bilder von Dir (bei einem TFP-Shooting) bekommst. Solche Jobs bringen Dir zudem Erfahrung und mehr Selbstsicherheit vor der Kamera.
Was genau ein TFP-Shooting ist und wie es abläuft, erfährst Du hier: https://go-models.com/de/magazine/tfp-shooting--heute-schon-bilder-geschossen
5. Welche Faktoren beeinflussen Dein Model-Gehalt?
Wie in anderen Jobs auch, gibt es bestimmte Faktoren, die das eigene Gehalt beeinflussen können. Im Folgenden haben wir Dir die wichtigsten Aspekte zusammengefasst:
- Gehalt nach Erfahrung: Wie in anderen Jobs auch, bekommen erfahrene Models in der Regel die beste Vergütung. Eine Tagesgage zwischen 300 und 1.000 Euro ist in der Branche üblich und je erfahrener und souveräner das Model, desto weniger Stunden werden benötigt, um den Auftrag erfolgreich zu erledigen, was wiederum einen höheren Stundenlohn bedeutet.
- Gehalt nach Attraktivität und anderen Kriterien: Natürlich sollte ein Model attraktiv sein und den Kriterien entsprechen, die der Kunde wünscht. Je besser Du diese Kriterien erfüllst, umso besser fällt auch die Bezahlung aus, vor allem wenn Du einen besonderen Look hast, der auf dem Markt schwer zu finden ist.
- Gehalt nach Geschlecht: Unglaublich aber wahr: Die Modeindustrie ist eine der wenigen Bereiche, in denen Männer weniger verdienen als Frauen. Grund dafür: Werbung für Frauen-Mode und Schönheitsartikel bringt der Industrie beachtlich mehr Geld ein. Als Beispiel: Während das am besten bezahlte weibliche Model der Welt, Kendall Jenner, rund 20 Millionen Euro pro Jahr verdient, sind es beim erfolgreichsten männliche Model, Sean O'Pry, „nur“ 1.4 Millionen.
- Gehalt nach Alter: Auch das Alter spielt im Model-Business eine große Rolle. Für die meisten Aufträge werden ausschließlich junge Models gesucht und mit Ende zwanzig gilt man in einigen Bereichen als Model oft schon als „zu alt“. Jedoch hängt dies auch vom Format ab. Mit 38 wird man vielleicht nicht mehr als Bikini-Model gebucht, dafür aber für Familien-Werbespots.
- Gehalt nach Nische: Wie viel man als Model verdient, hängt auch von der Nische ab, in der man arbeitet. Ein durchschnittlicher Kindermodel-Verdienst, zum Beispiel, beläuft sich im Schnitt auf 100-200 Euro pro Shooting, bei Baby-Models können es bis zu 300 Euro werden.
6. Gehalt ist nicht gleich Profit
Auch wenn ein Du für einen Auftrag fair bezahlt wurdest und Dich über schwarze Zahlen auf dem Konto freust, bedenke auch, dass Du von diesem Model-Gehalt noch alle arbeitsrelevanten Ausgaben abziehen musst, um Deinen reinen Profit zu berechnen. Die Anfahrt zum Shooting zum Beispiel, ob per Auto, Zug oder Flugzeug, die Kosten für den Friseurbesuch, um für das Shooting Deinen Farbton aufzufrischen, aber auch das Mittagessen, das Du Dir aus eigener Tasche am Arbeitstag ans Set bestellt hast, fallen in diese Kategorie. Schreibe Dir am besten alle Ausgaben auf, um einen Überblick zu behalten und später nachvollziehen zu können, wieviel Profit Du am Ende des Monats wirklich gemacht hast.
7. Fazit:
Es ist auf jeden Fall möglich, als Model Deinen Lebensunterhalt zu finanzieren – einige wenige schaffen es in dem Business auch in den Kreis der Millionäre. Als Model wirklich reich und berühmt zu werden bleibt aber leider eine Ausnahme. Nichtsdestotrotz kannst Du mit Motivation und harter Arbeit als Model einen ordentlichen Nebenverdienst erzielen und mit etwas Glück um einiges mehr verdienen, als Dir ein langweiliger Bürojob einbringen würde. Am Wichtigsten jedoch ist und bleibt Dein Spaß am Beruf und den beschert Dir die aufregende und abwechslungsreiche Arbeit als Model ganz bestimmt!