Kürzlich sprach ich mit einem wunderbaren Fotomodel und wir besprachen ein Thema, dass sehr viele betrifft – Das Lampenfieber. Fast jeder von uns weiß, wie nervös man wird vor einer wichtigen Präsentation, einem Vortrag vor vielen Menschen oder auch manchmal nur vor einer bedeutenden Verabredung.
Hier könnt ihr eine kleine Geschichte lesen, die mir ein Model erzählt hat, dass schon vor einigen Kameras posieren durfte. Vielleicht findet der ein oder andere ja hilfreiche Tipps:
Ich kann mich noch gut an meine Anfangszeit als Model erinnern. Große Probleme hatte ich immer schon mit Lampenfieber und natürlich Bedenken, dass mir diese Angst im Weg stehen würde.
Zunächst war ich unglaublich stolz, dass ich es geschafft hatte. Eines Tages hatte ich meinen ersten Termin bei einer Werbeagentur. Für mich war es die Erfüllung eines Traums! Voller Zuversicht machte ich mich auf den Weg. Doch je näher ich der Agentur kam, desto nervöser wurde ich. Meine Hände fingen an zu zittern und mir war ganz flau im Magen. Ich hatte richtige Beklemmungen und begann zu schwitzen. Nicht so toll vor einem Termin.
Als ich am Ziel angekommen war, war ich richtig fertig mit den Nerven. Mein Herz klopfte wie wild und bei der Begrüßung des Fotografen errötete ich, na das war vielleicht peinlich!
Aber dann wurde mir bewußt, dass ich gut vorbereitet war. Ich sah gut aus, war richtig gekleidet, war dezent geschminkt – alles so wie die Agentur es von mir verlangt hatte. Ich hatte alle Unterlagen dabei und so fing ich an mich ein wenig zu entspannen. Auch wußte ich, dass Lampenfieber nur die Angst vor dem Unbekannten ist. Es war mein erster großer Auftrag und natürlich wollte ich alle davon überzeugen, dass es richtig war mich unter den vielen anderen Bewerbern auszuwählen!
Warum haben wir Lampenfieber?
Ich wußte, dass mein Lampenfieber aus Angst vor negativer Bewertung entstanden war. Also habe ich mich nicht mehr gefragt wie die anderen mich sehen, sondern ich freute mich darauf mich darstellen zu können. Auch war mir bewußt, dass mein Lampenfieber mit der Erwartung untrennbar verknüpft ist, dass die Qualität meiner Leistung von anderen abhängig ist. Es war einfach die Angst versagen zu können.
Auch hatte ich Angst vor Zurückweisung, denn ich stellte mich selbst in Frage. Werde ich angenommen und akzeptiert so wie ich bin?
Lampenfieber hat natürlich auch mit erheblichem Selbstzweifeln zu tun, die in Versagensängste übergehen. Ich versuchte mich an alle Situationen und kleineren Aufträge zu erinnern, in denen ich professionell und erfolgreich war. So konnte ich meine negativen Gedanken so gut es ging vertreiben.
Wie habe ich mein Lampenfieber bewältigt?
Ich habe meinen Stress genutzt und auch ein bisschen positiv gesehen, denn er hat mich aktiv gemacht. Ich habe nicht aufgegeben, wurde routinierter und begann, mich immer sicherer zu fühlen. In meinen Gedanken habe ich die Situationen, die auf mich zukommen würden immer wieder durchgespielt. Dadurch wurde ich gelassener und hatte das Gefühl, besser vorbereitet zu sein.
Ich habe mir immer wieder die Sätze: “Ich kann das”, “Ich bin gut vorbereitet” vorgesagt. Das hat mir wirklich geholfen! Auch habe ich an mich, an meine Stärken und an mein Können geglaubt. Denn wenn du nicht an dich selbst glaubst, wer soll es dann tun?
Tiefes ein und ausatmen (jeweils ein Atemzug für etwa 3-5 Sekunden) ist auch ein kleiner Trick, denn es senkt das Stresslevel und löst Anspannungen.
Glaube an dich und sei selbstbewusst!
Und so bin ich, nach einer kurzen Durchschnaufphase, selbstbewusst und bestimmt in die Agentur eingetreten. Ich habe sofort Blickkontakt zu den Anwesenden gesucht und somit zugleich eine Verbindung hergestellt.
Natürlich hat auch ein freundliches Lächeln geholfen. Mit den Leuten der Werbeagentur und dem Fotografen vor meinem Shooting ein bisschen Smalltalk zu führen hat mich entspannt und meine Nervosität verringert. Und ich kann sagen: Trotz meinen kleinen Startschwierigkeiten und meiner anfänglichen Nervosität wurde es ein tolles Shooting!
Heute weiß ich ganz genau: Lampenfieber gehört dazu, es ist ein Teil von mir und motiviert mich dazu mein bestes zu geben!
Model zu sein ist anstrengend aber es ist auch phantastisch! Man sollte seinen Job immer lieben und stets positiv denken – dann wird man das Lampenfieber auch in den Griff bekommen!